8. Kann europäische Zusammenarbeit in der Energiepolitik dazu beitragen, die Strompreise bei uns zu senken?
Fabian Gramling MdB: Deutschland trägt eine Mitverantwortung dafür, dass in Teilen Europas die Energiepreise steigen. Bevor wir aus einer Energiequelle aussteigen, müssen wir sicherstellen, dass eine verlässliche Alternative zur Verfügung steht. Nur so können wir unsere Energieversorgung dauerhaft sichern und vermeiden, zum Unsicherheitsfaktor in der europäischen Energiepolitik zu werden.
Mario Sickinger: Eine enge europäische Zusammenarbeit in der Energiepolitik kann wesentlich dazu beitragen, die Strompreise in Deutschland zu senken. Die Umstellung auf kostengünstige Erneuerbare Energien erfordert einen umfassenden und grenzüberschreitenden Ausbau der Stromnetze in ganz Europa, um die Energieversorgung effizient und stabil zu gestalten. Die Bundesregierung wird sich auf europäischer Ebene dafür einsetzen, dass mehr energieintensive Branchen – wie die Glasverarbeitung, Teile der Chemieindustrie und die Batteriezellenproduktion – von den Entlastungen der sogenannten Strompreiskompensation profitieren können. Dies würde die Stromkosten für die energieintensive Industrie in Deutschland spürbar reduzieren. Darüber hinaus planen wir, die Absenkung der Stromsteuer auf das europäische Mindestmaß dauerhaft zu entfristen, um die Kostenbelastung für Verbraucher und Unternehmen langfristig zu senken. Eine starke europäische Zusammenarbeit ist der Schlüssel für eine bezahlbare, nachhaltige und zukunftsfähige Energieversorgung.
Michael Georg Link MdB: Eine verstärkte und ideologiefreiere europäische Energiepolitik ist wichtig, um durch eine größere Marktmacht und bessere Versorgung europaweit für niedrigere Energiepreise zu sorgen. So fordern wir Freie Demokraten unter anderem die Vertiefung des Binnenmarktes vor allem im Energiemarkt. Daneben wollen wir einen EU-weiten Ausstiegsplan aus russischen Energiekäufen.
Alexander Throm MdB: Energie muss bezahlbar, sicher und sauber sein. Alle Kostentreiber müssen auf den Prüfstand, gleichzeitig ist Energieeffizienz wichtig. Dafür treten wir ein, im engen Schulterschluss in der EU. Ein besonderes Augenmerk legen wir auf den integrierten und grenzüberschreitenden Netzausbau sowie auf eine effiziente Verknüpfung des Ausbaus von Erneuerbaren Energien, Netzen und Speichern. Wir setzen uns für eine echte Europäische Energieunion ein. Ein echter europäischer Energiebinnenmarkt schafft Resilienz und ist mit mehr Angebot gut für die Verbraucher. Für notwendige Energieimporte und -exporte mobilisieren wir europäische Potenziale und intensivieren internationale Partnerschaften.