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3. Wofür soll Deutschland sich in Europa einsetzen, damit es zu keinem für unsere Wirtschaft und unsere Arbeitsplätze gefährlichen Handelskrieg mit Strafzöllen kommt?

Fabian Gramling MdB: Deutschland sollte sich in Europa dafür starkmachen, Handelskonflikte durch Dialog und Verhandlungen zu lösen. Dabei ist es entscheidend, eigene Wettbewerbsfähigkeit weiter zu stärken und eine Nachhaltigkeitsstrategie zu verfolgen, die auf innovative Ingenieurskunst statt auf ideologische Vorgaben setzt.

Mario Sickinger: Die Gefahr protektionistischer Maßnahmen, insbesondere durch die USA unter einem Präsidenten wie Donald Trump, bleibt eine große Herausforderung. Um einen Handelskrieg mit Strafzöllen zu vermeiden, müssen wir uns in Europa dafür einsetzen, Subventionswettläufe zu verhindern und Handelshemmnisse konsequent abzubauen. Gleichzeitig gilt es, den Dialog mit den USA zu intensivieren und gemeinsame Lösungen zu finden, die einen offenen und fairen Handel fördern. Auch im Umgang mit China müssen wir das zunehmend aggressive Auftreten ernst nehmen, dabei jedoch auf eine partnerschaftliche Beziehung setzen, die trotz des Wettbewerbs auf gegenseitigem Respekt beruht. Deutschland sollte in der EU eine führende Rolle einnehmen, um durch eine gezielte Investitions- und Innovationsoffensive in Zukunftstechnologien wirtschaftliche Stärke und Unabhängigkeit zu sichern.

Michael Georg Link MdB: Wir setzen uns für umfassende Freihandelsabkommen ein, um Handelsbarrieren abzubauen und Handelsbeziehungen insbesondere vor dem Hintergrund des Systemwettbewerbs mit Autokratien zu diversifizieren. Wir fordern daher die EU auf, so viele Freihandelsabkommen wie möglich abzuschließen. Für uns ist der Ausbau der transatlantischen Handelsbeziehungen ein Schwerpunkt, mindestens durch sektorale Abkommen (z.B. einem Industriezölle-Abkommen), einer Institutionalisierung des Trade and Technology Council (TTC) sowie einem gemeinsamen Vorgehen im Bereich der Wirtschaftssicherheit. Wir fordern, dass ausgehandelte EU-Freihandelsabkommen sowie laufende Verhandlungen vor allem mit Indonesien, Australien, Thailand, den Philippinen und Malaysia zügig abgeschlossen werden. Das Mercosur-Abkommen unterstützen wir. Weitere Abkommen zur Stärkung unserer Wirtschaft sollen auf den Weg gebracht werden. Dazu gehören auch Investitionspartnerschaften sowie Partnerschaften im Bereich Rohstoffe oder grüne Technologien insbesondere mit mittleren Mächten. Wir stehen für werte- und regelbasierten Handel und zugleich für mehr Pragmatismus: Sind unsere Partner offen für ein umfassendes Freihandelsabkommen, streben wir dies an. Wir unterstützen aber auch sektorale Handelsabkommen, um einen schnellen Fortschritt zu ermöglichen.

Alexander Throm MdB: Bei einem Handelskrieg verlieren alle Seiten. Einen Handelskrieg mit Strafzöllen sollte die EU daher unbedingt vermeiden. Hierzu gilt es, alle Gesprächskanäle zu nutzen, um einen gefährlichen und volkswirtschaftlich irrsinnigen Handelskrieg zu verhindern und gegebenenfalls deutlich zu machen, dass die EU zu schmerzhaften Gegenmaßnahmen in der Lage ist.

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