Die Hertensteiner Gespräche sind von Anfang an sehr intensiv. Der Gesprächsdauer, die sich an einem Tag im Jahr über Stunden hinzieht und insgesamt die Gespräche über mindestens zwölf Jahre hinweg dauern lässt, führt nun dazu, dass die ersten anfänglichen Teilnehmer nicht mehr zu den Gesprächen selbst kommen können.
Sie verfolgen die Gespräche allerdings weiterhin vom Seitenaus etwas mit und gucken dabei, wie dieses sich von der Teilnehmerzahl und der Themenvielfalt zum Positiven verändern. Ehemalige Teilnehmer wie Hans Müller schreiben weiterhin Beiträge und beteiligen sich damit schriftlich an den Gesprächen.
Traurig wäre es, wenn manche Teilnehmer deswegen wegblieben, weil ihnen die inhaltlichen Auseinandersetzungen mit anderen politischen Richtungen zu viel an Demokratie sind. Denn das ist doch gerade der Sinn und Zweck der EUROPA-UNION, dass man nicht nur bei den Grundlagen unserer Demokratie gemeinsam an einem Strang zieht, sondern dabei auch einmal über den eigenen Tellerrand blickt und in inhaltlichen Diskussionen die Unterschiede zwischen den politischen Richtungen darlegt, abgleicht und schaut, wo und wie man zu gemeinsamen Kompromissen kommen könnte.
Und selbst wenn es bei manchen Themen erst einmal zu keinen Kompromissen kommen kann, schärft die entsprechende Diskussion darüber die eigenen Standpunkte: also ohne Wenn und Aber, egal wie, eine Win-win-Situation für alle Beteiligten.
Für „Neulinge“ oder grundsätzlich an Demokratie interessierte Bürger ist es eine gute Möglichkeit, um sich über die gesamte demokratische Bandbreite zu informieren und dabei auch einmal zu gucken, wo man selbst hin tendieren könnte.
Und nun zu den aktuellen Ausführungen von Hans Müller zu Trumps Zoll- und Handelspolitik. „Es war ein schwieriges Unterfangen, nicht nur wegen der komplexe Materie, sondern auch wegen der erratischen Umsetzung durch Trump. Er hat dadurch immer wieder Unsicherheit und manchmal sogar Chaos erzeugt. Dass selbst ein ausgehandelte Deal keinen Bestand hat, zeigen die aktuellen neuen Drohungen Trumps gegen die EU, die vor kurzem in der Heilbronner Stimme beschrieben wurden.“
Wir Europäische Föderalisten schauen weiterhin sehr genau hin, wer tatsächlich zu unseren Gesprächsangeboten kommt und wer nicht. Und so sind die Hertensteiner Gespräche ein sehr guter Lackmustest für die Demokratie.
Und wer behauptet, er hätte keine Zeit gehabt oder gar von nichts gewusst, der lügt sich in die eigene Tasche!