Mit Bedauern nehmen die Europäischen Föderalisten die Entscheidung der britischen Wählerschaft zur Kenntnis, spätestens zum 31. Januar 2020 die Europäische Union verlassen zu wollen. Wir geben dabei aber zu bedenken, dass diese Entscheidung, so folgerichtig sie auch für viele sein mag, nun auch mit aller Konsequenz umgesetzt werden muss.
Das Vereinigte Königreich hat sich nach sehr langem Ringen dazu entschlossen, sich von den anderen Mitgliedstaaten der EU zu entsolidarisieren. Dass dies auch Nachteile für das Vereinigte Königreich und hier ganz besonders für seine Einwohner mit sich bringt, ist allen Beteiligten bei ihrer Wahlentscheidung voll und ganz bewusst gewesen.
Jetzt gilt es für die verbleibenden 27 Mitgliedstaaten, die Kommission und das Europäische Parlament dafür zu sorgen, dass die Unionsbürger so wenig wie möglich unter der britischen Entscheidung zu leiden haben werden. Aber auch dafür, dass die Unionsbürger letztendlich nicht für die Folgen des Brexit im Vereinigten Königreich zur Kasse gebeten werden – heute nicht und auch erst recht nicht morgen!
Die Europäische Union möchte ein demokratischer Zusammenschluss mündiger Bürger sein, deswegen ist es nur folgerichtig, dass alle geschäftsfähigen Bürger letztendlich auch für ihre Entscheidungen selber haften. Solidarität darf nicht nur ein Kampfbegriff zur bloßen Ausbeutung von willigen und gutmütigen Mitbürgern werden.